Synopsis
Inviolata, ein abgeschiedenes Landgut im italienischen Nirgendwo. Hier herrscht die Marquesa Alfonsina de Luna mit harter Hand über ihre Landarbeiter. Lazzaro ist einer von ihnen, ein junger Mann, so gutmütig, duldsam und unschuldig, dass man ihn für einfältig halten könnte. Eines Tages kommt Tancredi nach Inviolata, Sohn der Marquesa, der an seiner Mutter so sehr leidet wie am Landleben. Zwischen Tancredi und Lazzaro entwickelt sich eine seltsame, ungleiche Freundschaft, die erste in Lazzaros Leben. Anfangs noch zart und unbeholfen, wird sie die Zeit überdauern, auch die alles auseinander sprengenden Folgen des „Großen Betrugs“, die Lazzaro auf der Suche nach Tancredi in die große Stadt führen wird.
»„Glücklich wie Lazzaro“ ist die Geschichte eines unscheinbaren Heiligen, der keine Wunder vollbringt, der über keine besonderen Fähigkeiten verfügt, keine magischen Kräfte besitzt, eine Geschichte ohne Special Effects. Ein Heiliger, der in dieser Welt lebt und von niemandem etwas Böses denkt, der immer an die Menschen glaubt.
Eine Geschichte, die von der Möglichkeit des Gutseins erzählt, die die Menschen immer ignoriert haben und die dennoch immer wieder auftaucht, um sie in Frage zu stellen; wie etwas, was hätte sein können, aber was wir niemals gewollt haben.
„Glücklich wie Lazzaro“ ist ein politisches Manifest, ein Märchen über die Geschichte Italiens der letzten fünfzig Jahren, ein Lied. »
(Alice Rohrwacher)
ZUM FILM
Die Geschichte des jungen Landarbeiters Lazzaro, der so gut, hilfsbereit und arglos ist, dass er nicht in diese Welt zu gehören scheint. Als ihm Tancredi, der Sohn der skrupellosen Marchesa Alfonsina de Luna, aus einer Laune heraus die Freundschaft anbietet, verändert das Lazzaros Leben – und trägt ihn wundersam durch die Zeiten, wie ein Fragment der Vergangenheit in der modernen Welt.
AUS DEM DREHBUCH
„Musik dringt durch die Nacht. Wir sehen junge Frauen, die aus längst vergessenem Schamgefühl kichern. Die älteren Landarbeiter fragen sich, warum, und wollen nachsehen.
In welcher Zeit befinden wir uns? Anscheinend in der Vergangenheit, aber einige Gegenstände weisen in die Gegenwart. Jetzt sitzen alle dicht gedrängt unter der niedrigen Küchendecke. Es wird gelacht, gemeckert, geredet und angebandelt.
Wir versuchen uns zu orientieren und zu verstehen, wer die Hauptfigur des Films sein wird. Vielleicht das frisch vermählte Paar, Mariagrazia und Giuseppe, oder Antonia, die Mutter, die selber noch ein Kind ist, der verrückte Catirre in seinem Regenmantel oder das entlaufene Huhn, das auf dem Tisch umherirrt?
Unser Blick wandert vom einen zum anderen und bleibt schließlich bei einem jungen Mann stehen. Er sitzt etwas abseits und stürzt sich nicht auf das Brot wie die meisten. Ihm reicht es, das Glück der anderen zu beobachten. Lazzaro.“